September 2015
Es ist wirklich lohnend, sich ehrenamtlich zu engagieren – man wird eben doch noch gebraucht!
Jürgen Timmermann (66) aus Berlin-Mariendorf, Ehrenamtlicher Mentor, AG-Leiter und Suchtkrankenhelfer
„Als gelernter Diplomingenieur für Nachrichtentechnik und Informatik war ich lange Zeit als Manager in der Telekommunikationsbranche tätig. Auch während meines langsamen Ausstiegs aus dem Berufsleben wollte ich meine Organisations- und Kommunikationsfähigkeit weiter anwenden und nicht tatenlos bleiben. Dabei ging es mir um die Aufnahme von sinnvollen Tätigkeiten im Lebensabschnitt nach dem Berufsleben sowie um die Weitergabe von eigenen Lebenserfahrungen an junge Menschen. Deswegen engagiere ich mich seitdem ehrenamtlich in verschiedenen Projekten. Ich startete als Schülerpate in der Ausbildungsbrücke, um Schüler in den letzten Schuljahren zu unterstützen und sie auf Ihre Ausbildung mit vorzubereiten. Seit 2010 bin ich nun für die Diakonie als Mentor im ‚Mentoring Projekt gegen Ausbildungsabbrüche‘ tätig. Hierbei biete ich Unterstützung für die Ausbildung, Stärkung der Persönlichkeitskompetenzen und Begleitung auf dem Weg ins Berufsleben an. Meine Affinität zu technischen Themen kann ich seit Februar 2015 als Leiter einer Roboter-Arbeitsgruppe für Schüler im Netzwerk Großbeerenstraße ausleben. In dieser Arbeitsgemeinschaft werden die Jugendlichen an Technik heran geführt und durch gemeinsames Bauen und Schrauben für technische Themen begeistert. Abgerundet wird meine ehrenamtliche Tätigkeit durch das Engagement beim Blauen Kreuz e.V., wo ich seit 2014 als ehrenamtlicher Suchtkrankenhelfer bei der Suchtprävention in Schülerworkshops unterstütze und Beratung für Betroffene und Angehörige anbiete. Hier leite ich auch eine Selbsthilfegruppe, in der Betroffene offen über ihre Erfahrungen sprechen und sich Unterstützung holen können. Ich gebe Hinweise und Impulse für junge Menschen, damit diese nicht in die Gefahr einer Abhängigkeit geraten. Meine Ehrenämter sind vielfältig und das gefällt mir. Ich habe die Möglichkeit, die eigenen Erfahrungen an die Gesellschaft im ehrenamtlichen Zusammenhang zurück zu geben und somit Werte und Hilfe ohne wirtschaftliche Betrachtungen zu vermitteln, um einfach bedingungslos Menschen zu helfen. Es ist wirklich lohnend, sich ehrenamtlich zu engagieren. Diese Tätigkeit trägt wesentlich zu einem zufriedenen und erfüllten Leben nach dem Berufsausstieg bei – man wird eben doch noch gebraucht! Somit ist der Alltag nach dem Berufsausstieg weiter interessant, mit sinnvollen Aktivitäten ausgefüllt und nicht langweilig. Natürlich gehe ich achtsam mit mir selbst um und habe auch noch Zeit für meine Hobbys wie Lebensphilosophie, Reisen und Golfen. Aktuell überlege ich, wie ich das Thema „Flüchtlinge“ in meine Tätigkeiten integrieren kann. Ich kann nur jedem empfehlen, die eigenen Erfahrungen ehrenamtlich zu teilen. Im September ist zum Beispiel eine gute Zeit für den Beginn von Patenschaften. Aber auch für die anderen Themen freue ich mich auf die Kontaktaufnahme von Interessierten.“
Kontakt Jürgen Timmermann: Tel.: 0171/3752306 oder juergen.timmermann@blaues-kreuz.de bzw. www.ausbildungsbruecke.patenmodell.de/standorte/berlin/startseite-berlin/ und www.netzwerk-
grossbeerenstrasse.de sowie www.berlin-brb.blaues-kreuz.de
Autorin: Cordelia Krech,