Tara_Roedel_Nabu_c_Sternenfischer_Reginald_Gramatte-scaled

September 2021

„Naturschutz lag mir schon immer am Herzen“

Tara Rödel (53) engagiert sich beim NABU Treptow-Köpenick für Natur- und Umweltschutz

„Vor einem Jahr habe ich die Bezirksgruppe Treptow-Köpenick des Naturschutzbundes NABU neu gegründet und leite sie seitdem auch. Die Gruppe war in den vergangenen Jahren immer weiter geschrumpft und schließlich eingeschlafen. Das wollte ich ändern, weil mir Naturschutz schon immer am Herzen lag. Deshalb habe ich nach dem Abitur ein Biologiestudium begonnen. Danach wollte ich bei Greenpeace einsteigen und die Welt retten. So der Plan. Ich habe aber schnell gemerkt, dass das Studium nicht meinen Vorstellungen entsprach und bin in den medizinischen Bereich gewechselt. Mehr als 20 Jahre habe ich als Krankenschwester in der Notaufnahme gearbeitet, seit einigen Jahren bin ich freiberuflich tätig. So kann ich meine Zeit flexibler einteilen und die NABU-Gruppe leiten. Etwa vier Stunden in der Woche gehen für „Verwaltungsarbeit“ drauf, dazu kommen die zahlreichen Aktionen. Beim Neustart haben wir erst mal sondiert, welche Probleme es in unserem grünen Bezirk gibt und welche Interessen bei den Mitgliedern. So sind einige Arbeitsgruppen entstanden: die AG´s Amphibienschutz, Gewässerschutz, Nistkästen, Blühwiesen, Baum, Müll. Unsere monatlichen Treffen fanden coronabedingt bislang nur per Zoom statt, nur bei den Aktionen haben wir uns vor Ort getroffen. So im Frühjahr, als wir den Krötenzaun zwischen dem S-Bahnhof Rahnsdorf und dem Müggelseedamm repariert und die Kröten über die Straße getragen haben. Dann beim Anbringen von Nistkästen und beim Müll sammeln. Und im Sommer, als wir 80 Rehkitze aus den Feldern um Bernau gerettet haben. Da waren wir sechs Wochen lang jede zweite Nacht unterwegs. Nachts deshalb, weil der Boden kühl sein muss, damit die Drohnen mit der Wärmebildkamera die Kitze finden. Mir geben diese Aktionen das gute Gefühl, wenn schon nicht die Welt, dann wenigstens ein Stück Umwelt zu retten. Das hilft gegen die Ohnmacht und Hilflosigkeit, die man angesichts der vielen Krisen empfindet. Und ich treffe Menschen, die das gleiche wollen und sich ebenso engagieren.“

Weitere Infos: www.berlin.nabu.de/wir-ueber-uns/bezirksgruppen
Text: STERNENFISCHER/Claudia Berlin
Foto: STERNENFISCHER/Reginald Gramatté

Weitere Beiträge

    Order By :
    Order :