
Ute-Clausner
Interview mit Ute Clausner
Ute Clausner leitet das STERNENFISCHER Freiwilligenzentrum seit Sommer 2021.
Die Engagement-Expertin ist in Köpenick aufgewachsen und lebt inzwischen auch wieder hier.
Was sind Ihre Ziele für STERNENFISCHER?
Mein Ziel ist, Engagement in allen Facetten zu stärken und weiterzudenken. Corona hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig funktionierende Nachbarschaften, gegenseitige Unterstützung und freiwilliges Engagement sind. Das funktioniert aber nicht von allein, sondern braucht Impulse und Begleitung. Diese passgenau zu gestalten, für Interessierte und Organisationen, ist mir wichtig. Dazu gehört auch der kritische Blick auf uns selbst. STERNENFISCHER gibt es seit 13 Jahren. Was ist unsere Kernaufgabe, wie setzen wir sie um, was soll es weiterhin geben, was lassen wir los, was verändern wir? Klar ist: Wir möchten Engagement für alle ermöglichen. Dieses Ziel ist ein weiter Weg mit vielen Barrieren. Ich habe in den letzten 5,5 Jahren als Beraterin und Trainerin der Akademie für Ehrenamtlichkeit diverse Organisationen auf diesem Weg begleitet. Dieses Wissen möchte ich nicht nur bei STERNENFISCHER einbringen, sondern gern auch Organisationen in Treptow-Köpenick anbieten.
Was sieht Ihre Arbeit konkret aus?
Ich bin Ansprechperson für das Team, in allen Fragen, und kümmere mich um eine gute Zusammenarbeit mit unserem Träger, der Stiftung Unionhilfswerk, und unserem Mittelgeber, dem Amt für Soziales Treptow-Köpenick. Ich stelle Anträge für das neue Haushaltsjahr und bin verantwortlich für die Budgetplanung und das Controlling. Hinzu kommen strategische Planungen und Weiterentwicklungen der STERNENFISCHER und Kontakte zu unterschiedlichen Akteur*innen im Bezirk.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Job, was weniger?
Was ich gern mag: das Zusammenspiel von konkreten Dingen wie Zahlen in der Budgetplanung auf der einen Seite und die inhaltliche Planung und Ideen für neue Projekte auf der anderen. Workshops zur Engagement-Förderung, der Austausch mit anderen Menschen dazu, Modelle vorstellen, Inhalte strukturieren und damit Klarheit schaffen, das liegt mir sehr. Besonders gut bin ich im Fragen stellen. Damit ich gut arbeiten kann, muss ich den Dingen auf den Grund gehen und sie verstehen. Dinge zu machen, weil es schon immer so war, liegt mir nicht und führt bei mir zu Widerstand. Meine eigenen Kapazitäten dabei realistisch einzuschätzen, fällt mir teilweise schwer. Seitdem ich ein Kind habe, bin ich darin aber viel besser geworden.
Wobei können Sie sich am besten erholen?
Mit meinem dreijährigen Sohn draußen zu sein, irgendwo am Wasser in Treptow- Köpenick oder im Wald, das ist für mich Erholung. Wenn wir zusammen mit der Fähre 21 von Schmöckwitz nach Krampenburg fahren und dann am Wasser spazieren, fühlt sich das wie Urlaub an.
Interview: Elisabeth Schwiontek (Oktober 2021), Foto: Gabriel Marino