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In der heutigen stressigen Zeit sind Erholungsphasen umso wichtiger. Ich arbeite hart an meiner Pausengestaltung, um möglichst das Maximum herauszuholen. Ich gebe mir eine halbe Stunde Zeit, um wieder fit zu werden. Die ersten zehn Minuten trinke ich achtsam Tee und beobachte mich, wie mir Tee einfach nicht so lecker wie Kaffee schmeckt. Dann meditiere ich. Doch ich hafte immer wieder an meinen alltäglichen Herausforderungen. Ich muss unbedingt schnell gelassener werden, dafür halte ich neuerdings mit meinem Fahrrad sogar an jeder roten Ampel. Manchmal, bei einer grünen Welle, bremse ich gezielt, damit ich Rot bekomme. Das ist dann schon eine größere Übung in Gelassenheit, nicht nur für mich, sondern auch für die anderen Radfahrer, die nun hinter mir halten. Die sind allerdings nicht ganz so trainiert wie ich und werden schon mal ausfallend, aber so reagieren die Menschen heute, sobald sie mal eine Pause einlegen müssen. Zum Glück haben auch solche Pausen ein Ende. Ich breche das Meditieren in der 23. Minute ab, atme tief durch, und versuche mich die letzten sieben Minuten vom Meditieren zu erholen, am besten mit einem Kaffee. So eine Pause muss man schon aushalten können. Das ist gar nicht so einfach und erfordert wohl mehr Routine. Kaum beschließe ich, dass meine restlichen Aufgaben für den heutigen Tag noch warten müssen, bis ich wieder zu Kräften gekommen bin, fühle ich mich mindestens 15 kg leichter. In einem derartigen Zustand traue ich mich fast doch noch, meine Kontoauszüge zu checken. Aber, wäre das nicht Selbstbetrug? Schließlich habe ich mit mir gerade eine andere Abmachung getroffen, nichts Derartiges zu tun. Vielleicht sollte ich es mit Yoga probieren, natürlich professionell angeleitet, da kann man ja so viel falsch machen. Und seit meinen Pausen bin ich eh noch verspannter. Ich buche mal gleich.

Autorin: Das Huhn (Der Name hinter diesem Pseudonym ist der Redaktion bekannt.)

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