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Lesedauer: 3 Minuten
Wie Ehrenamtliche den Kunger-Kiez gestalten

Diana Stoffels, eines von vier Vorstandsmitgliedern der KungerKiezInitiative e.V., hat sich gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen stark gemacht für das Projekt „Prima Klima Lebenswelt“. 1,5 Millionen Euro Fördermittel stellt das Bundesministerium für Umweltschutz dafür über drei Jahre zur Verfügung. Sie ist eine gemütliche, ruhige, leise Frau, die Beständigkeit ausstrahlt, Geduld, und mit ihrem freundlichen Blick immer ein Ziel vor den Augen zu haben scheint. Sie mag, was sie tut, das sieht man ihr an. Fest im Kiez verankert, hat sie hier auch einen kleinen Laden, welcher eine schier unendliche Vielfalt an selbstgefertigtem Modeschmuck anbietet und … natürlich … Reparaturen desselben.

Ein starkes Team

Nachhaltig soll alles sein. Das ist das Wichtigste. Es soll nicht mehr verbraucht werden als nachwachsen kann. Alles soll grüner und autofreier werden im Kiez. Dabei möchten die Initiator*innen die Bürger*innen teilhaben lassen. Jede*r kann mitmachen und mitgestalten. Dadurch werden möglichst viele qualifizierte Kompetenzen eingebunden. Mit ca. 50 Kleinprojekten, Aktionen, Workshops und Veranstaltungen für eine klimabewusste Zukunft wird der Kunger-Kiez fit gemacht.

Auf meine Frage, woher sie die Kraft haben für solch ein Projekt, kommt die kurze und präzise Antwort: ein stabiler Verein. 15 Jahre schon gibt es die KungerKiezInitiative. Die Ehrenamtlichen sind ein jahrelang gewachsenes Team mit verschiedensten Hauptberufen und viel Know-how. Vorstandsmitglied Katrin Wegner ist eine Meisterin im Fördermittelbeschaffen. Ihr langer Atem beeindruckt die anderen Mitglieder immer wieder.

Eines der Klimaprojekte, bei dem neun Arbeitskräfte, auch auf Honorarbasis, beschäftigt sind, ist der Ressourcenladen „Resi“. Im Laden kann man verschiedene Dinge und Geräte ausleihen, vollständig kostenlos, z.B. Haushaltsgeräte, Bierbänke, Werkzeug. Es fällt lediglich ein Pfand an, das bei Rückgabe zurückgezahlt wird. Seit April gibt es eine Datenbank, in die die Kiezbewohner eigene Sachen einstellen können zum kostenlosen Verleih. Ebenfalls bei Resi bietet Maxi Workshops wie nachhaltiges Basteln an. Edda zeigt, wie man selbst Reinigungsmittel herstellen kann und gemeinsam mit Jana bietet sie Selbsthilfe im Näh-Repair Café an.

Das Klimaparlament befasst sich unter anderem mit dem Teilprojekt Kiezanger. Hier sollen auf dem Schmollerplatz neue Grünflächen gestaltet und durch die Nachbarschaft nutzbare Ideen umgesetzt werden. Professionell klären Honorarkräfte bei der Klimaakademie zudem zu klimarelevanten Themen auf. Infopoints informieren zukünftig über Müllentsorgung und Nachhaltigkeit. Auch das Park Center Treptow ist an einer engen Zusammenarbeit interessiert. So könnten dort, wenn die Autobahnauffahrt fertig ist, komplett begrünte Wände entstehen. Der regelmäßige Kleidertausch auf dem Edeka-Parkplatz sorgt für Nachhaltigkeit im Kreislauf der Textilien. Das Teilprojekt „Mobiler Kiez“ fördert mit Lastenfahrrädern den autofreieren Verkehr. Die Schulwege sollen sicherer werden, Begrünung im Kiez soll für Wohlfühlatmosphäre sorgen.

Ich muss sagen, es macht schon Spaß zu sehen, was hier alles auf die Beine gestellt wird und noch werden soll. Aber dieses selbst zu gestalten … ja das ist Leben.

Text: Claudia Wiedow (April 2022), Fotos: Reginald Gramatté

Weitere Infos: www.resi-ressourcen.org/resi-der-ressourcenladen.html

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