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August 2020

“Ich helfe Kindern mit speziellen Bedürfnissen”

Sherry Klemens (23) unterstützt Kinder mit Beeinträchtigungen

„Seit drei Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich bei der Einhorn gGmbH. Das ist ein familienentlastender Dienst, der Eltern mit beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen Hilfe und Unterstützung im Alltag bietet. Dass ich mir mein Ehrenamt gerade dort gesucht habe, liegt wohl an meiner sozialen Ader. In unserer Schule gab es schon ab der 8. Klasse Praktika, da habe ich mir immer etwas im sozialen Bereich gesucht. Die Arbeit mit Kindern hat mich dabei besonders interessiert, vor allem mit Kindern, die anders sind und speziellere Bedürfnisse haben. Das will ich auch zu meinem Beruf machen, deshalb habe ich Kindheitspädagogik studiert mit der Zusatzqualifikation Fachkraft für Integration. Parallel zum Studium betreue und begleite ich bei Einhorn Kinder mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen. Seit drei Jahren betreue ich ein Mädchen mit Autismus. Es hat lange gebraucht, bis sie mich in ihrer Welt zugelassen hat und Vertrauen zu mir aufbauen konnte. Die Bedürfnisse von beeinträchtigen Kindern werden oft übergangen, weil sie sich nicht oder eingeschränkt äußern können. Wir kommunizieren mit speziellen Karten, sogenannten PECS-Karten, das funktioniert gut. Jeden Mittwoch verbringen wir mindestens drei Stunden miteinander, gehen auf den Spielplatz, zum Schwimmen oder Eis essen. Daneben habe ich auch schon Kinder auf Klassenfahrten und Ausflügen begleitet und in diesem Jahr die Ferienbetreuung für einen geistig beeinträchtigten Jungen übernommen. Mir macht es viel Freude, den Kindern schöne Momente zu bereiten, ihre Entwicklung mitzuerleben und eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Die Eltern sind dankbar für meine Unterstützung. Die vermisse ich im Alltag oft, wenn ich mit den Kindern unterwegs bin. Da stehen wir vor defekten Aufzügen, Busfahrer*innen sind genervt, wenn ein/e Rollifahrer*in eine Rampe braucht oder Menschen reagieren unangemessen. Von Mitleidsbekundungen bis zu offener Ablehnung ist alles dabei. Da wünsche ich mir einfach mehr Akzeptanz und auch Toleranz in der Gesellschaft. Ich selbst nehme durch meine ehrenamtliche Arbeit den Alltag intensiver und wertschätzender wahr. Nicht alles im Leben ist selbstverständlich.“

Kontakt: Einhorn gGmbH – Familienentlastender Dienst Treptow-Köpenick, www.deineinhorn.de, Telefon (030) 40 50 42 43

Text: STERNENFISCHER/Claudia Berlin
Foto: STERNENFISCHER/Reginald Gramatté

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