Wolfgang Plantholt_c_Reginald-Gramatte

Stern des Monats August 2023

„Mehr Platz für Menschen, weniger für Autos“

Wolfgang Plantholt vom Arbeitskreis Mobilität Friedrichshagen: „Wir wollen die Aufenthaltsqualität in der Bölschestraße verbessern“

„Ehrenamtlich engagiere ich mich schon sehr lange. Zuerst bei Greenpeace, obwohl ich damals Pressesprecher bei Air France war. Aber ich habe das für mich unter einen Hut bekommen. Mobilität war immer mein Thema. Das blieb auch so, als ich 2008 in Rente gegangen und wieder in meine Heimatstadt Berlin gezogen bin. Ich wollte mich stärker einbringen und habe anderthalb Jahre Bundesfreiwilligendienst beim VCD, dem Verkehrsclub Deutschland gemacht. Danach bin ich ehrenamtlich dabeigeblieben und habe mich im VCD Nordost um die Seniorenmobilität gekümmert. 2018 haben wir den Arbeitskreis Mobilität Friedrichshagen als Untergruppe im Bürgerverein Friedrichshagen gegründet, ich gehöre zu den drei aktiven Gründungsmitgliedern. Wir wollen dafür sorgen, dass alle, die in Friedrichshagen leben oder arbeiten, sich hier wohlfühlen.  Vor allem wollen wir die Aufenthaltsqualität in der Bölschestraße verbessern. Die leidet unter den vielen Autos, die hier durchfahren oder quer auf dem Fußweg parken. Durch größere Baumscheiben und Längsparken hätten alle, die zu Fuß unterwegs sind, mehr Platz. Die parkenden Autos natürlich weniger. Flächengerechtigkeit nennt sich das. Probleme bereiten vor allem den Älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen auch die Stufen vor den vielen Geschäften, aber die will die Denkmalschutzbehörde wegen der historischen Qualität erhalten. Immerhin haben wir es geschafft, dass in der Bölschestraße Tempo 30 gilt. Und an der Stillerzeile wird demnächst eine Ampel versetzt, damit die Schulkinder sicherer über die Straße kommen. Das alles ist mühsam und dauert lange, weil Senat und Bezirk mitreden. Mit dem Berliner Mobilitätsgesetz werden wir unsere Forderungen hoffentlich schneller durchsetzen können. Dafür engagiere ich mich auch im Mobilitätsrat Treptow-Köpenick. Seit dem vergangenen Jahr bin ich Vorsitzender des Fördervereins Kiezclub Vital im Myliusgarten. Als „Lese-Opa“ in einer Kita und Lesepate in einer der Grundschulen engagiere ich mich im Ortsteil. Zwei bis drei Stunden täglich bin ich ehrenamtlich aktiv. Für mich ist das eine gut investierte Zeit. Sie hält den Kopf fit und vernetzt mich mit Gleichgesinnten.“

Weitere Infos zum Arbeitskreis Mobilität: www.mobilitaet-friedrichshagen.berlin
Text: STERNENFISCHER/Claudia Berlin, Foto: STERNENFISCHER/Reginald Gramatté

 

Weitere Beiträge

    Order By :
    Order :