November 2019
Alex Grimm engagiert sich im Verein „Königsheider Eichhörnchen“
„Viele Menschen fragen mich, wie ich denn seit inzwischen über zehn Jahren ehrenamtlicher Mitarbeit überhaupt zu dem Verein Königsheider Eichhörnchen e.V. gekommen bin. Einem Verein, der sich mit der Geschichte des größten Normalkinderheims – später dann ein Hilfsschulheim – der DDR beschäftigt. Ich war nie in diesem Kinderheim, hatte bis vor gut zehn Jahren nicht einmal davon gehört. Schließlich bin ich in Würzburg aufgewachsen, habe in Köln und Freiburg Politikwissenschaften, Germanistik und Geschichte studiert. Die DDR war mir lange fremd. Mit der friedlichen Revolution änderte sich das. Als freie Journalistin habe ich viele Beiträge zu DDR-Themen produziert, auch an einem Film über das Kinderheim A.S. Makarenko für das ZDF mitgearbeitet. Das war ab 2008, also gerade zu der Zeit, als der Königsheider Eichhörnchen e.V. gegründet wurde. Mich haben die Geschichten der ehemaligen Heimbewohner sehr interessiert, ihre unterschiedlichen Erfahrungen, ihre vielfältigen Biographien. Diese zu sammeln, aufzubereiten und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um sie schließlich in Kontext zu den geschichtlichen und politischen Ereignissen zu stellen – das wurde mir wichtig. Deshalb bin ich, wie ich immer sage, an den „Eichhörnchen kleben geblieben“. Mittlerweile haben wir einen zweiten Verein gegründet, die Gründungsinitiative Stiftung Königsheide e.V., ich bin die Vorsitzende. Beide Vereine bilden ein gutes Fundament für die vielen Projekte, die wir für die Zukunft planen. Den ersten großen Meilenstein haben wir erreicht. Vor gut einem Jahr haben wir auf dem Gelände des Kinderheims unser Informations- und Begegnungszentrum – IBZ Königsheide – eröffnet. Einen Raum für die Zusammenkunft Ehemaliger, für Information, Austausch und Forschung, der jetzt mit Leben gefüllt wird. Dazu zählt auch weiterhin das Sammeln von Material in jeder Form – von Zeitzeugenberichten, über Zeitungsfunde, Fotografien, Filme und natürlich sind wir auch auf Spurensuche in den unterschiedlichsten Archiven. „Mühsam nährt sich das Eichhörnchen“ sagen wir immer, aber es lohnt sich – denn die Geschichte dieser Einrichtung ist höchst faszinierend und sie nimmt als einstiges Vorzeigeheim der DDR einen besonderen Stellenwert ein. Ich freue mich über das, was wir bisher schon alles erreicht haben und noch mehr auf all das, was wir in Zukunft noch vorhaben.“
Kontakt: IBZ Königsheide, Südostallee 146, 12487 Berlin, Telefon (030) 67951155 www.stiftung-koenigsheide.de
Text: Claudia Berlin, Foto: Reginald Gramatté