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November 2021
„Eisern statt einsam“
Birgit Henke aus Wilhelmshagen engagiert sich beim 1. FC Union Berlin
„Seit zwei Jahren engagiere ich mich in der AG Soziales der FuMA. Das ist die Fan- und Mitgliederabteilung des 1. FC Union Berlin. Dieses Engagement ist alles andere als zufällig. Seit mehr als 15 Jahren bin ich nicht nur Fan von Union, sondern Mitglied und habe eine Dauerkarte fürs Stadion. Union ist für mich so etwas wie eine zweite Heimat und das Stadion mein zweites Zuhause. Es ist nicht einfach nur ein Fußballverein. Soziales spielt hier eine große Rolle, auch dafür ist Union bekannt. Auch ich wollte mich schon immer ehrenamtlich einbringen, war aber als Computertechnikerin beruflich sehr eingespannt. Als ich mit 64 Jahren in Rente ging, hatte ich endlich Zeit dafür. Damals gab es bei Union gerade die Aktion „Winter, mollig warm“, bei der Kleidung, Decken, Schlafsäcke und anderes für obdachlose Menschen gesammelt wurden. Das war mein erster Einsatz. Danach haben wir einen alten Bolzplatz wieder bespielbar gemacht. Also Gerümpel weggeräumt, Bäume und Sträucher entfernt. Das zuständige Amt wusste gar nicht, dass es diesen Bolzplatz überhaupt gab. Auch bei verschiedenen Schulprojekten war ich dabei, zum Beispiel beim Torwandschießen auf Schulfesten. Ich habe mich wohlgefühlt in der Gemeinschaft und gemerkt, dass ich mich bei der AG Soziales am besten einbringen kann. Seit die Ausgabestelle von „Laib und Seele“ aus Platzgründen ins Union-Fanhaus umgezogen ist, bin ich dort jeden Dienstag für fünf bis sechs Stunden im Einsatz. Ich gebe kostenlos Kaffee und Tee aus und ein Mittagessen für 50 Cent. Für viele Kunden ist das nicht nur ein Ort, wo sie sich billig verpflegen können, sondern auch ein Ort für soziale Kontakte. Eisern statt einsam – so steht es bei uns an der Hauswand. Regelmäßig bringen uns Unioner Kleidung, die wir an Bedürftige ausgeben. Jetzt sammeln wir wieder gezielt Wintersachen für die Obdachlosenhilfe. Für mich ist das eine sinnvolle Aufgabe. Und dass ich die mit anderen Union-Fans angehe, macht mir besondere Freude.“
Text: STERNENFISCHER/Claudia Berlin Foto: STERNENFISCHER/Reginald Gramatté