„Unser Ziel: das gute Zusammenleben in Schöneweide“
„Vor drei Jahren bin ich von Neukölln nach Schöneweide gezogen, habe dort schnell meine Nachbarn kennengelernt. Richtig nähergekommen sind wir uns dann wegen Corona. Da spielte sich einfach mehr im Kiez ab. So haben wir in unserem Hinterhof gegärtnert und ein Nachbarschaftsfest gefeiert. So entstand auch die Idee der Nachbarschaftsinitiative SchöneVibes Kollektiv, bei der ich Mitglied bin. Ebenso: eine Naschhecke mit Sitzgelegenheiten. Das Grünflächenamt gab sein Okay, das Geld für die Pflanzen kam aus der Kiezkasse. Im Sommer 2021 haben wir an der Griechischen Allee Bäume und Sträucher gepflanzt. Da ich von Berufs wegen mit Schulgärten zu tun habe und gerade einen Leitfaden für die Schulgärten in Treptow-Köpenick erarbeite, habe ich die fachliche Expertise. Wir haben also gepflanzt, was mit unseren klimatischen Bedingungen klarkommt und schmeckt: Johannisbeere, Kornelkirsche, Kupferfelsenbirne, Aronia, Berberitze, Hagebutte, Jostabeere. Mit dem Grünflächenamt haben wir eine Pflegevereinbarung abgeschlossen. Die Bewohner im Kiez haben die Naschhecke gut angenommen, auch weil dank der Bänke eine kleine Oase entstanden ist. Die Schüler der Isaac-Newton-Schule haben die Bänke in einer Projektwoche mit Unterstützung eines Tischlers aus Altholz gezimmert. Mittlerweile haben wir für all die Projekte mehrere Arbeitsgemeinschaften gegründet wie die AG Essbarer Kiez und die AG Veranstaltungen. Ende August haben wir als SchöneVibes Kollektiv ein Brückenfest am Kaisersteg und in den Reinbeckhallen organisiert. Rund 3500 Besucher waren dabei, ein toller Erfolg. Als ich hierhergezogen bin, haben viele meiner Freunde abgeraten. Schöneweide hatte einen schlechten Ruf. Mittlerweile hat sich hier viel getan. Der Kiez wird immer beliebter, vor allem bei jungen Familien und Studenten. Ich habe das Gefühl, dass wir hier zusammen noch viel entwickeln können. Wir wollen unsere Nachbarschaftsinitiative SchöneVibes Kollektiv deshalb auf solide Füße stellen und einen Verein gründen. Ideen haben wir viele, wie z. B. einen Nachbarschaftsladen oder einen Markt. Sie zu verwirklichen macht mir Spaß, am besten in Gemeinschaft.“
Weitere Infos: www.schönevibes.de
Text: STERNENFISCHER/Claudia Berlin
Foto: STERNENFISCHER/Reginald Gramatté